Review

Future Interior – KI und Visionen in der Gestaltung

Vortragende

Christiane Varga Soziologin und Zukunftsforscherin
Georg Popp & Simon Hirtz Architekten und Designer
Franz Riebenbauer Creative Director Studio Riebenbauer

Ganz unter dem Motto „Future Interior: KI und Visionen in der Gestaltung“ und bei vollem Haus öffnete die Veranstaltung Salon I(nnenarchitektur), initiiert vom Bund der Österreichischen Innenarchitektur, am 10. April zum ersten Mal seine Türen. Spannende Einblicke in die faszinierende Welt der KI und ihre Auswirkungen auf die Zukunft der Gestaltung wurden den Gästen von den Expert:innen Christiane Varga, Georg Popp und Simon Hirtz sowie Franz Riebenbauer gewährt. Das Kick-Off-Event legt den Grundstein für eine aufregende Reihe von Veranstaltungen, die sowohl für Mitglieder des Bo:IA als auch für alle Interessierten aus dem Designbereich in Leben gerufen werden.

Datum & Ort

10.04.2024 | 19:00 Uhr

Bene Wien
Neutorgasse 4–8
1010 Wien

Passend zum Thema
: Salon In Practice

Workshop

KI-basierte Designstrategien – Teil I mit Simon Hirtz

In diesem Workshop wird uns Simon Hirtz in einer kleinen Gruppe näher an das Thema KI heranführen und gezielt auf Fragen und Beispiele eingehen.

Teilnehmerzahl
max. 15 Teilnehmer

Kosten
Ausschließlich für Mitglieder: 45,00 Euro

: Anmeldung geschlossen | Review

Austausch, Networking und vor allem viel Inspiration – das und vieles mehr fanden Besucher:innen der Veranstaltung Salon I des Bo:IA gestern Abend im ersten Bezirk in Wien vor. Als Schauplatz dafür dienten die Räumlichkeiten des internationalen Möbelherstellers Bene. Der Bund der Österreichischen Innenarchitektur präsentierte ein aktuelles Thema sowie renommierte Podiumssprecher:innen aus dem Designbereich, die den Gästen interessante, zukunftsorientierte Sichtweisen und Einblicke in ihre Arbeit gewährten.

Vorstand und Vortragende v.l.n.r.: Simon Hirtz (Architekt und Designer), Markus Eiblmayr (Bene), Florian Sammer (Bo:IA), Martina Fürnkranz (Bo:IA), Christian Armstark (Bo:IA), Sabrina Haindl (Bo:IA), Jennifer Neuhauser (Bo:IA), Georg Popp (Architekt und Designer), Lisa Idziorek (Bo:IA), Christiane Varga (Soziologin und Zukunftsforscherin) ©Sophie Menegaldo

Unser erster Salon I war ein voller Erfolg und ich freue mich sehr darüber, dass das Thema so großen Anklang findet. Ich bin mir sicher, dass künstliche Intelligenz den Designbereich in Zukunft transformieren und neue, innovative Lösungen bieten wird. Daher ist es so wichtig, sich bereits jetzt damit auseinanderzusetzen und sowohl über die großen Potenziale für die Designbranche als auch über die Gefahren beim Einsatz von KI Bescheid zu wissen.

Lisa Idziorek, Vorstandsmitglied des Bo:IA.

Gesellschaftlicher Wandel, Innovation und KI im Fokus

Den Anfang machte Franz Riebenbauer, Creative Director des internationalen und multidisziplinären Designstudios Studio Riebenbauer, und berichtete über seine praktischen Erfahrungen mit KI-gestütztem Design mit verschiedenen Tools wie Midjourney, Runway, ChatGPT und Adobe Firefly. Durch den Einsatz der KI-Tools ist es ihm in seiner Arbeit möglich, sich mehr Zeit zum Ausprobieren und Kreativität zu nehmen. Franz Riebenbauer warf auch gleich eine philosophische Frage in den Raum: Wo liegt die Trennung zwischen KI und Mensch? Bedenken äußerte er hinsichtlich Urheberrecht in der Zukunft, da es bisher noch keine Regelungen dazu gibt.

Franz Riebenbauer Creative Director Studio Riebenbauer

Soziologin und Zukunftsforscherin Christiane Varga beschäftigt sich mit den Themen gesellschaftlicher Wandel, Raum und Design und erzählte in ihrem spannenden Vortrag beim Salon I über gegenwärtige Veränderungen sowie neue Ideen und zukunftsfitte Konzepte. Wandel findet nicht nur um uns herum statt – sondern auch in unserem Gehirn. Auch sie hinterfragt den Unterschied zwischen KI und Mensch und beschreibt, wie die künstliche Intelligenz die kognitiven menschlichen Fähigkeiten imitiert. Für die Zukunft sind Christiane Varga KI-freie Zonen für geistige Erholung besonders wichtig. Sie beendete ihren Vortrag mit einem Gedicht über KI, Innenarchitektur und Mensch – natürlich geschrieben von ChatGPT.

Christiane Varga
Soziologin und Zukunftsforscherin

Die Architekten und Designer Georg Popp und Simon Hirtz faszinierten in einem gemeinsamen Vortrag durch ihr tiefgreifendes Wissen über Technologie und innovative Gestaltungsmöglichkeiten. Neben neuen Ideen zu datengesteuerten Strategien und Workflow-Implementierungen der KI in kreativen Prozessen wurden außerdem erste Ergebnisse der von ihnen geführten Vorlesung „A.I. Based Design Strategies“ der New Design University vorgestellt. Mit künstlicher Intelligenz werden in einem dynamischen Gestaltungsprozess unter anderem 3D-Modelle angefertigt, die effektiv zu anschaulichen Visualisierungen führen. Die KI ermöglicht es der Branche, wieder mehr Fokus auf Design und Gestaltung zu legen und mehr auszuprobieren. Aber auch Georg Popp und Simon Hirtz äußerten Bedenken bezüglich dem momentan nicht vorhandenen Datenschutzrichtlinien, denn für von der KI erstellten Designs existiert noch kein Urheberrecht.

Georg Popp & Simon Hirtz
Architekten und Designer

Die vielfältigen Diskussionen verdeutlichen die Chancen und Herausforderungen, die künstliche Intelligenz im Designbereich mit sich bringt, sowie Unklarheiten bezüglich der Rechtslage. KI kann eine Bereicherung darstellen, um Prozesse einfacher zu gestalten – doch in einem sind sich die Vortragenden einig: Sie sollte als praktische Assistenz anstelle als Ersatz für menschliche Leistung gesehen werden.

KICK-OFF für weitere Events

Ziel des Bo:IA ist es, eine Plattform für regelmäßigen Austausch und Netzwerk-Veranstaltungen zwischen Expert:innen und Interessierten im Bereich Design und Innenarchitektur zu schaffen. Der Salon I präsentiert sich als erstes Event seiner Art und markiert den Auftakt zu einer Reihe von Vorträgen, Diskussionen und Workshops des Bo:IA gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern und Mitgliedern. Im Fokus dabei stehen innovative Ideen zu erkunden, mögliche Herausforderungen zu meistern und zukunftsweisende Konzepte zu entwickeln. Die zukünftigen Veranstaltungen sollen allen Interessierten offenstehen, um eine vielfältige und inklusive Community zu fördern.